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Rezension: Spuren und Zeichen der Vögel Mitteleuropas

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Ein Buch, das Freude am Entdecken fördert

BERGMANN, H.-H. u. S. KLAUS (2016): Spuren und Zeichen der Vögel Mitteleuropas,
AULA-Verlag Wiebelsheim, 288 Seiten, 897 Abbildungen, ISBN 978-3-89104-791-0, 24,95 €]

 

Cover SpurenbuchDieser handliche und reich bebilderte Feldführer begeistert mich! Er füllt eine Lücke in der Reihe meiner Bestimmungsbücher. Zwar gibt es allgemein gehaltene Spurenbücher, insbesondere für die Jagdpraxis. Sie enthalten schwerpunktmäßig Spuren und Fährten von Säugetieren. Aber eine systematische Bearbeitung der heimischen Vogelwelt fehlte bisher.

 

Besonders interessant ist dabei die Intention der Autoren, die Spuren und Zeichen der Vögel nicht nur zu beschreiben, „sondern auch ihre Entstehung zu dokumentieren und verständlich zu machen“.

 

Beim ersten Durchblättern und Betrachten der Fotos erinnere ich mich an Spuren oder Zeichen von Vögeln, die ich bereits von meinen Beobachtungsgängen her kenne. Oder ich denke, darauf musst Du demnächst mal achten. Das Buch bietet nicht nur Bestimmungshilfen mit informativen Bildern und Texten, es fördert zugleich die Freude am Entdecken.

 

Im Unterschied zu anderen Bestimmungsbücher kann man es regelrecht als Lesebuch gebrauchen. Dann wird man bei späteren Exkursionen manches wiedererkennen. Nicht ganz so leicht ist es, die draußen beobachteten Phänomene nachzuschlagen. Dazu verweisen die Autoren im allgemeinen Teil des Buches auf ein Beispiel: „Sie finden einen bearbeiteten Fichtenzapfen im Wald. Anhand des alphabetischen Registers stellen Sie fest, dass sowohl der Buntspecht als auch der Fichtenkreuzschnabel Zapfen bearbeiten, um aus ihnen Samen zu gewinnen.“ Dazu muss man ja wissen, dass die beiden Arten zur Nahrungsaufnahme Fichtenzapfen nutzen. Beim Fichtenkreuzschnabel legt das freilich schon der Name nahe, bei anderen Phänomenen weiß man sicher oft nicht, unter welcher Art man nachschlagen soll. Gleichwohl ist der systematisch gegliederte Hauptteil eine große Hilfe, wenn man bereits eine Vermutung hat, welcher Art oder zumindest Artengruppe ein Fund zuzuordnen ist.

 

Ein gutes Beispiel dafür ist die Gruppe der Spechte, die mit 27 Seiten in dem Buch einen breiten Raum einnimmt. Hackspuren an Bäumen, Holzspäne oder gar Höhleneingänge verweisen deutlich auf sie. Man braucht dann nur noch herausfinden, um welche Art es sich handelt. Dabei helfen insbesondere die meist sehr aussagekräftigen Fotos mit informativen Bildunterschriften. Zu den Merkmalen der Höhleneingänge gibt es auf drei Seiten Bildtafeln. Hinzu kommt eine Tabelle mit den Höhlenmaßen.

 

Wie vielfältig Spuren und Zeichen von Vögeln sein können, sei am Beispiel des Buntspechts gezeigt. Ihm sind fünf Seiten mit 19 Fotos gewidmet. Diese reichen von aufgehackten Fichten- und Kiefernzapfen, die man auf dem Boden findet, über Spechtschmieden, aufgehackten Nüssen und  Höhleneingängen bis hin zu Fotos vom Ringeln von Bäumen mit den charakteristischen Hackspuren, um an Säfte zu gelangen.

 

Eine Hilfe bieten auch die Kapitel zu verschiedenen Lebensräumen mit Hinweisen zu charakteristischen Spuren. Diesen Teil hätte man sich etwas ausführlicher gewünscht. Gezielt nachsuchen kann man in den Bildteilen zu Fußspuren und Horsten von Großvögeln. Manche Fußspuren sind freilich schwer zu unterscheiden. Wer Horste bestimmen will, sei auf den Beitrag „Welcher Horst ist das?“ von Christian Gelpke in der Zeitschrift „Der Falke“ Nr. 2/2015, S. 18-23, verwiesen. Schnell wird man bei dessen Lektüre merken, dass die Horstbestimmung nicht einfach ist, weil es von dem charakteristischen Aussehen manche Abweichungen gibt. Den Autoren des Feldführers ist es jedoch gelungen, typische Fotos auszuwählen.

 

Die enorme Akribie, mit der Hans-Heiner Bergmann Naturphänomene dokumentiert, ist von seinen zahlreichen Veröffentlichungen her bekannt, gleichwohl fasziniert an dem neuen Werk die große Materialfülle, die er und sein Mitautor zusammengetragen haben, insbesondere die reiche Bildausstattung.

Wolfgang Lübcke

 

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