NABU will mehrere Infozentren

 

 

Der neue Nationalpark war das beherrschende Thema für die Naturschützer

HNA vom 02. April 2005

Beherrschendes Thema für den Naturschutzbund Edertal (NABU) war 2004 der neue Nationalpark. Dies stellte der Vorstand der Edertaler Naturschützer bei der Jahreshauptversammlung in Königshagen heraus.

Im Rahmen der Eröffnungswoche hat der NABU mehrere Beiträge geleistet. Als Beispiel nannte Vorsitzender Wolfgang Lübcke die Bastelaktionen der Naturschutzjugend (NAJU) unter Leitung von Erhard Bemann.

Ein anlässlich der Nationalpark-Einweihung konzipierter Vortrag wurde acht Mal gehalten. Im Jahresband 2004 der Vogelkundlichen Hefte Edertal ist ein Bericht über die bisher ehrenamtlich geleistete Forschungsarbeit abgedruckt, der einen guten Überblick über die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks bietet.

Die Ergebnisse der ehrenamtlich geleisteten Kartierung der Spechte im Nationalpark sollen im Jahresband 2005 vorgestellt werden.

Mehrere Mitglieder haben in den acht Projektgruppen für die inhaltliche Gestaltung des Nationalparks mitgewirkt. Die Edertaler Naturschützer bedauern, dass Ergebnisse dieser mühevoll erstellten Fachgutachten bisher in der Schublade geblieben seien.

NABU für dezentrales Konzept der Besucherlenkung

Der Naturschutzbund Edertal setzt sich bei den Besuchereinrichtungen für ein dezentrales Konzept ein. Lübcke nannte das Herausstellen eines Nationalparkhauses einen Fehler, weil eine solche Konzeption nicht den geografischen Gegebenheiten der Ederseeregion gerecht werde. Den zahlreichen Gästen im Bereich der Sperrmauer müsse man ein attraktives Angebot vor Ort machen. Bereits ohne Nationalpark könne der Wildpark Besucherzahlen vorweisen, die denen des großen Infozentrums „Hans-Eisenmann-Haus" im Nationalpark Bayerischer Wald entsprächen. Schon um die Verkehrsbelastung in der Nationalparkregion zu minimieren, seien mehrere Infozentren für den Nationalpark sinnvoll.

Für den Nationalpark Kellerwald seien zwei größere Einrichtungen - am Wildpark Edersee und im Bereich Herzhausen - funktional. In Hinblick auf die Ausstellungskonzeption müsse der Standort „Fagutop" am Wildpark Edersee gleichwertig zu einer Einrichtung am Westrand des Nationalparks sein. Das ergebe sich dort auch fachlich aus der Darstellung des Lebensraumes Buchenwald und der künftigen Funktion des Wildparks Edersee als Gehegezone. Wichtig seien aber auch die beiden kleineren Einrichtungen im Wesetal bei Kleinern und die „Kellerwalduhr" bei Frankenau. An jedem Standort müsse eine Grundinformation über den Nationalpark geboten werden, die standortspezifisch ergänzt werden könnte.

Der NABU erwartet für den Nationalpark Kellerwald mit seiner von Ministerpräsident Koch verkündeten „Leuchtturmfunktion" eine angemessene Finanzausstattung.

Im Anschluss an den offiziellen Teil hielt Forstdirektor a. D. Hugo Hücker einen Dia-Vortrag über Nationalparks in den USA und Kanada. (NH)

Bericht aus HNA vom 02. April 2005