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Naturschutzgebiet
Paradies bei Gellershausen

 

Ehemaliger Hutewald als wald- und kulturhistorisches Denkmal

2010

Erstausweisung: 1980
Gemeinde:
Edertal (Gellershausen)
MTB 4820
Schutzgrund:
Bot, Kuhi
Größe:
7,02 ha


Lage und Besonderheiten

Als "Paradies" werden die Forstorte Goldbachkopf und Schützendriesch zwischen Gellershausen und Albertshausen bezeichnet. Der Name hat seinen Ursprung wahrscheinlich in dem parkartigen Aussehen des ehemaligen Hutewaldes mit seinen imposanten alten Baumgestalten. Früher wurden im Herbst, wenn die Waldbäume reichlich Früchte trugen, Schweine und Ziegen zur Mast in den Wald getrieben. Auf die einstige Waldweide deuten auch zahlreiche Wacholderbüsche hin.

Etwa die Hälfte des "Paradies" genannten Gebietes ist als NSG ausgewiesen. Es geht hier weniger um Biotop- oder Artenschutz, sondern um die Erhaltung und Pflege eines wald- bzw. kulturhistorischen Denkmals. Bereits 1911 wurden die beiden Forstorte auf fürstlichen Befehl aus der Nutzung genommen. Viele ältere Bäume sind inzwischen zusammengebrochen und ihre Überreste werden als Totholz allmählich von Insekten und Pilzen in den Kreislauf der Natur zurückgeführt.

Dennoch versucht man, durch Freistellen der noch vorhandenen alten Bäume, Wacholder und Heidereste das Bild eines ehemaligen Hutewaldes so lange wie möglich zu erhalten. Seit einiger Zeit findet wieder eine Beweidung mit Heidschnucken statt (siehe www.schnuckenprojekt.de).

 

Besucherhinweis:

Drei Zugänge führen zum NSG:

Vom Freizeitgebiet "Spicke" bei Kleinern wandert man rechts am Wochenendhausgebiet vorbei in Richtung Tannengrund.

Von Albertshausen aus fährt man in Richtung Kesselbachtal und biegt am Waldrand links zu einem Wanderparkplatz ab.

Über Gellershausen erreicht man das Gebiet durch das Goldbachtal.

Die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten kann man gut für Rundwanderungen nutzen. Am südöstlichen Rand des NSG steht eine Schutzhütte mit einer Informationstafel.
 

Kurzübersicht Pflanzen- und Tierwelt

Über die Flora und Fauna ist wenig bekannt. An einem kleinen Quelltümpel im Norden des Gebietes wurde 2006 die Gestreifte Quelljungfer, eine stark gefährdete Libellenart, nachgewiesen.

81 festgestellte Schmetterlingsarten, charakteristische Vertreter sind Weißbindiges Wiesenvögelchen oder Heidelbeerspanner, als seltene Arten der halboffenen Waldlandschaft kommen vor: Früher Perlmuttfalter, Braunfleckiger Perlmuttfalter, Rundaugen-Mohrenfalter.

 

 

 
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Genauere Informationen zu Flora, Fauna und Insektenwelt des NSG finden Sie auf der Seite 171-172 in:
„Naturschutzgebiete in Hessen“, Band 4: Waldeck Frankenberg und Nationalpark Kellerwald-Edersee

 


Beweidung mit Heidschnucken (siehe auch www.schnuckenprojekt.de)


Beweidung mit Heidschnucken (siehe auch www.schnuckenprojekt.de)
 

 

NSG Paradies bei Gellershausen