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Naturschutzgebiet
Hünselburg

 

Benannt nach den Überresten einer keltischen Fliehburg

2010

Erstausweisung: 1977
Stadt:
Waldeck (Nieder-Werbe)
MTB 4819
Schutzgrund:
Orni, Kuhi
Größe:
41,7 ha


Lage und Besonderheiten

Anlass für die Ausweisung war eine Graureiherkolonie (inzwischen aufgegeben). Heute gilt die Aufmerksamkeit den wertvollen, national bedeutsamen naturnahen Waldbeständen sowie dem Prozessschutz. Das NSG, ein flachgründig-blockiger Berggrat, ragt als Halbinsel südwestlich von Basdorf zungenförmig in den Stausee hinein.

Besucherhinweis:

Durch das NSG führt von Asel her der Urwaldsteig. Namen gebend für das Gebiet waren Überreste der Anlage einer keltischen Fliehburg auf dem Gipfel des Berges.

 

 

 


 
 

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Kurzübersicht Pflanzenwelt

Die abwechslungsreiche Reliefsituation bei verschiedensten Expositionen bedingt eine große Vielfalt an Laubwaldtypen.

Die besonderen Qualitäten der Wälder an der Hünselburg ergeben sich durch:

  • urwaldartige Ausprägung,

  • hohen Natürlichkeits- und Reifegrad,

  • die Vollständigkeit natürlicher Prozesse mit hoher Strukturvielfalt,

  • einen sehr hohen Totholzanteil mit idealer räumlicher Verteilung

  • den Charakter eines Refugiums für Arten mit sehr speziellen Lebensraumansprüchen

Unter den mehr als hundert bisher nachgewiesenen, sehr prägenden Flechtenarten findet sich eine hohe Zahl an Raritäten. Erwähnenswert unter den Pilzen sind der Mosaik-Schichtpilz (in Deutschland stark gefährdet) und der Ästige Stachelbart (bundesweit stark gefährdet).

Detaillierte Informationen zu den Vegetationseinheiten finden Sie in "Naturschutzgebiete in Hessen" Band 4 (Seiten 146-148).
 


Kurzübersicht Tier- und Vogelwelt

Drei nach der FFH-Richtlinie (Anhang II) europaweit geschützte Arten kommen vor: Hirschkäfer, Spanische Fahne (Schmetterling) und die Bechstein-Fledermaus.

Besondere Brutvögel sind Schwarz-, Grau-, Mittel- und Kleinspecht, Hohltaube und Kuckuck. Fünf Fledermausarten sind nachgewiesen (Bechstein-, Fransen-, Wasser- und Zwergfledermaus, sowie Braunes Langohr).

Bis 2003 wurden 320 Käferarten erfasst, darunter viele seltene und gefährdete, insbesondere wärme liebende und an Holz gebundene Arten. Insgesamt wurden bisher 156 Schmetterlingsarten registriert.

Insgesamt hat die Fauna der Hünselburg eine wichtige Funktion als Ausbreitungszentrum für eine Reihe von Primär- und Reliktarten in das Nationalparkgebiet auf der anderen Seite des Edersees.


Genauere Informationen zu Flora, Fauna und Insektenwelt des NSG finden Sie auf den Seiten 146-148 in:
„Naturschutzgebiete in Hessen“, Band 4: Waldeck Frankenberg und Nationalpark Kellerwald-Edersee
 

 

NSG Hünselburg