Ein bunte Villa für Fledermäuse
Fachwerkhaus mit Naturbaustoffen saniert


 

 

Von April bis Oktober 2006 wurden im Kreis bereits 23 Häuser ausgezeichnet.

Frank Seumer, 21.10.2006

WALDECK-ALRAFT (sr). Fledermaus-freundlich saniert haben Helga Henrich und Ralph Krombach ihr rund 120 Jahre altes Fachwerkhaus im Werbetal. Auf der Rückseite wurde hinter einer Holzverschalung ein großes Spaltenquartier für Zwergfledermäuse und andere Arten der nützlichen Insekten-Jäger geschaffen.

Die Höringhäuser NABU-Vorsitzende Karin McKie überreichte die Plakette
„Fledermausfreundiches Haus" an Helga Henrich, Ralph Krombach
und die beiden Söhne Anton und Carl Miro. (Foto: sr)

Die Vorsitzende der NABU-Ortsgruppe Höringhausen, Karin McKie, überreichte vor wenigen Tagen die Plakette „Fledermausfreundliches Haus" an die Familie. Die Auszeichnung wird vom Land Hessen und vom NABU an Hauseigentümer vergeben, die vorhandene Fledermausquartiere am Haus erhalten oder neue Verstecke schaffen.

Helga Henrich und Ralph Krombach bewiesen bei der Sanierung des Fachwerkhauses „ein Herz für Fledermäuse". Die Tiere sind bereits in einen Holzspalt an der Vorderseite des Hauses eingezogen und jagen abends im Werbetal nach Nahrung.

Die Bruchsteinwand an der Rückseite des Gebäudes wurde im Sommer mit Naturbaustoffen saniert: Lehm, Wärmedämmung aus Holzweichfaser, Kalkputz und Verschalung mit unbehandeltem Lärchenholz. Auf rund 30 Quadratmetern Fläche finden die Fledermäuse hinter der Verschalung einen neuen Unterschlupf. Die künstlerische Gestaltung der Fassade ist zusätzlich sehenswert. Karin McKie freute sich über die Auszeichnung des ersten Hauses im Bereich der Stadt Waldeck. Kreisweit wurden vom NABU schon 23 Plaketten verliehen. Der Naturschutzverband will mit der im April in Frankenberg-Rengershausen gestarteten Aktion für den Flederrnausschutz werben, alte Quartiere langfristig erhalten und neue schaffen. Ferner sollen Vorurteile abgebaut und Sympathien zu den nützlichen Insektenjägern aufgebaut werden. „Fledermäuse sind keine Blutsauger, sondern Säugetiere, die mit ihren Händen und Armen fliegen, sich mit Ultraschall orientieren und nachts viele Insekten fressen", betont der NABU.

Jeder kann sich bewerben, die Auszeichnung, zu der auch eine Urkunde und ein Buch gehören, ist kostenlos. Weitere Informationen gibt's im Internet unter www.nabu-hessen.de oder bei den NABU-Ortsgruppen im Kreis.

Vielen Dank an alle Teilnehmer!