Naturschutzjugend im Tierpark am 5. Oktober 2001,
"Bucheckern und Vogelnester"


 
Eine Kooperation des Forstamtes Edertal und des NABU Edertal

 
Als zusätzliche Betreuerin begrüßen wir Annalena aus Gießen, die im Forstamt Edertal ihr FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) leistet.
 
Diese Veranstaltung fand wieder einmal in der schönen Kulisse des Tierparks Edersee statt. Die anwesenden Kinder teilten sich in zwei Gruppen ein, von denen rechts eine in unmittelbarer Nähe der Waldschule zu sehen ist. Jedes Kind wurde mit Handschuhen ausgestattet.
Zunächst rollten beide Gruppen an verschiedenen Stellen große grüne Netze aus. Sie sollen dazu dienen, die in nächster Zeit herunterfallenden Bucheckern "einzufangen". In der nächsten Veranstaltung werden dann die Bucheckern eingesammelt, damit sie als Futter für die Tiere im Wildpark dienen können.
Da die Vogelkästen meist sehr hoch hängen, kamen wieder spezielle Hilfsmittel zum Einsatz. Da die Kästen jedoch teilweise recht schwer waren (Holz-Beton-Gemisch), mussten manchmal die Betreuer selbst "ran". Meistens wurde dann jedoch eine Standleiter verwendet, so dass jeder mal einen Kasten herunterholen konnte.
Gleich der erste Vogelkasten war fast randvoll mit Nistmaterial, das anschließend auf das verwendete Material und eventuell übriggebliebene Eier untersucht wurde, um die Vogelart festzustellen.
Da sich die Vogelhäuschen in unmittelbarer Nähe der Gehege befanden, hatten wir zuweilen interessierte Zuschauer, die das "seltsame Treiben" der Menschen beobachteten.
Direkt nach der Kontrolle wurden die jeweiligen Kästen mit einer Nummer versehen. Die Nummer und einige andere wichtige Daten (Kastentyp, Ortsbeschreibung, brütende Vogelart usw.) wurden in einer Liste festgehalten. Das ermöglicht später Auswertungen und Analysen.
Einige Vogelbehausungen waren aus dem vollen Holz gefräst und mit Holzschrauben verschlossen. Hier leistete ein Akkuschrauber gute Dienste. Manchmal war jedoch eine helfende Hand nötig, damit der Schrauber die Schraube auch richtig "packen" konnte.
Nach dem Öffnen des Kastens wurde das Nest mit Hilfe eines Spachtels entfernt. Man sieht hier sehr schön, dass diese Vogelbehausung aus dem vollen Stamm gefräst oder geschnitzt ist (so wie die Indianer früher ihre Boote als Einbäume herstellten).
Dieser Kasten war nun wirklich randvoll mit Nistmaterial. Wir vermuteten zuerst, dass eine Mäusefamilie es sich im "gemachten Nest" gemütlich gemacht hatte. Wir konnten jedoch keine Mäuse (mehr) finden.
Dieses schöne turkisblaue Vogelei (Trauerschnäpper?) fanden wir in einem der Nester. Es ist in Wirklichkeit nur etwa zwei Zentimeter groß.
Manchmal muss man über eine gute Balance verfügen, weil man sich an einem freihängenden Kasten nicht gut festhalten kann.
Direkt am Pfosten des Geheges fanden wir diesen Baumläuferkasten. Da die Baumläufer, wie der Name schon sagt, am Baum entlanglaufen, ist bei diesem Kasten das Eingangsloch seitlich direkt am Stamm bzw. Pfosten.
Hier sieht man das Nest des Baumläufers. Man guckt direkt auf die am Baum anliegende Seite des Kastens und erkennt oben links gut den seitlichen Eingang.
Die zweite Gruppe fand dieses besonders schöne Exemplar eines Meisennestes mit Eiern.
Auch dieses Nest eines Haussperlings (Vogel des Jahres 2002) mit Eiern wurde von der zweiten Gruppe gefunden. Wie man sieht, wurden auch eigene Federn für die Polsterung des Nestes benutzt.
 
In nahezu allen von uns kontrollierten Vogelkästen fanden wir Nester vor. Ein schöner Beweis für die Nützlichkeit solcher Maßnahmen.

Falls Vogelkästen in Ihrem Garten mal nicht angenommen werden, kann es daran liegen, dass zu viele Kästen nahe beieinander aufgehängt wurden. Auch die Singvögel haben Reviere, in denen sie die Konkurrenz zu vertreiben versuchen.
 

Bericht und Bilder von Markus Grosche


Die nächste Veranstaltung findet am 02.11.2001 wieder ab 15.00 Uhr im FAGUTOP Wildpark Edersee statt (u. a. Bucheckern-Sammelaktion).

(weitere
Termine)

Fragen bitte an:
Forstoberinspektor Bernd Schock, Hessisches Forstamt Edertal, Ratzeburg 1, 34549 Edertal
Tel.: (0 56 23) 40 35 oder im FAGUTOP (0 56 23) 43 70