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Kampf gegen Monstrum aus dem Kaukasus
Heimische Naturschützer beseitigen Riesenbärenklau
 

Mitarbeiter gesucht

FZ, 07.07.2008

BATTENBERG (ied). In weiten Teilen des Altkreises läuft in diesen Tagen eine neue Bekämpfungsaktion zahlreicher Naturschützer gegen den Riesenbärenklau, der auch als Herkulesstaude bezeichnet wird.

Das Bild zeigt den Battenfelder Naturschützer Gerhard Kesper am Ederufer mit einigen
großen Exemplaren der Herkulesstaude. Kesper ist über 1,80 Meter groß. (Foto: ied)

 

 

Seit über zehn Jahren werden die Aktionen von Gerhard Kesper aus Battenfeld koordiniert und geleitet. Eine einmalige Bekämpfung reiche bei Weitem nicht aus, sagt der engagierte Naturschützer. Weitere Mitarbeiter werden gesucht, vor allem in den Gebieten, in denen keine NABU-Gruppen vorhanden sind.

Die Pflanze verbreitet sich sehr schnell. Ist sie erst einmal angesiedelt, kann sie schnell alle heimischen Arten bis hin zu den Bäumen verdrängen und entwickelt Massenbestände. Diese negative Auswirkung auf die Zusammensetzung der Arten ist für die Naturschützer das Hauptmotiv der Bekämpfung, auch und gerade in den vorhandenen Naturschutzgebieten. Allein im oberen Edertal wurden im vergangenen Jahr 1508 Pflanzen beseitigt.

Der Riesenbärenklau wurde aus dem Kaukasus eingeschleppt. Die Pflanze ist mehrjährig und bildet zunächst nur eine Blattrosette. Erst im Folgejahr wächst die bis zu fünf Meter hohe Pflanze mit zusammengesetzten Dolden und weißen Blüten.

Gezielte Bekämpfung ist aus Naturschutzsicht notwendig und sinnvoll, da der Riesenbärenklau heimische Lebensgemeinschaften bedroht. Für den Menschen ist die Pflanze außerordentlich gefährlich: Kommt auch nur eine geringe Menge Pflanzensaft auf die Haut, entstehen – besonders unter dem Einfluss von Sonnenlicht – schmerzhafte, nässende Verletzungen, die nur langsam abheilen.

Die Bekämpfung ist am wirkungsvollsten, wenn die innere Doppeldolde Früchte ansetzt. Zum Eigenschutz muss man Handschuhe tragen und zweckmäßig bekleidet sein. Zunächst werden die Seitenblätter abgeschlagen. Dann sägt man den dicken Haupttrieb dicht über dem Boden ab. Bleibt ein Stumpf stehen, bilden sich bald Seitentriebe. Die blühenden Dolden werden abgeschlagen, um die Entstehung notreifer Samen zu verhindern.

Da oftmals im Boden Samen lagern, muss der Standort im nächsten Jahr kontrolliert werden. Wer ein Vorkommen der Herkulesstaude entdeckt, kann sich an Gerhard Kesper, Battenfeld, Telefon 06452/6267, wenden.

 


 

Bericht und Fotos: FZ, 07.07.2008