Energie wächst nach - Viessmann unterzeichnet
Kooperationsvereinbarung mit NABU


Tschimpke: "Klimaschutz ist eine Menschheitsaufgabe"

HNA, 28.11.2007

VON THOMAS HOFFMEISTER

ALLENDORF-EDER. 40 Prozent fossile Energie aus Öl oder Gas will das Unternehmen Viessmann künftig einsparen. Dabei setzt der Heiztechnikspezialist auf Biomasse. Konkret: Auf schnell wachsende Pappeln, die nach drei Jahren geerntet und als Hackschnitzel in besonderen Kesseln verbrannt werden. Dabei werden auch die Kohlendioxid-Emissionen um ein Drittel reduziert.

  

 Unterzeichneten einen Kooperationsvertrag: Olaf Tschimpke, Präsident des
 NABU, und Firmenchef Dr. Martin Viessmann. Fotos: off

Biomasse sei Kohlendioxidneutral, im Gegensatz zu Wind- und Sonnenenergie ständig verfügbar und auch speicherbar, erläuterte Firmenchef Dr. Martin Viessmann gestern bei einer Pressekonferenz. Die Hälfte seines jährlichen Bedarfs von 7000 Tonnen Biomasse will das Unternehmen künftig durch den Anbau von Pappeln auf 200 Hektar Kurzumtriebsplanta-gen im Edertal decken. Bezahlt machen sich nun die Übernahme oder Mehrheitsbeteiligung an den österreichischen Spezialisten für Holzfeuerungsanlagen Mawe-ra sowie Köb und Schäfer. Entsprechende Heizkessel sind in der neuen Energiezentrale in Allendorf bereits installiert.

Derzeit liege der Anteil an erneuerbaren Energien noch bei sieben Prozent, sagte Viessmann. Ziel der Bundesregierung sei es, diesen Anteil auf 20 Prozent zu erhöhen.

Den nachhaltigen Umgang im Bereich Klimaschutz und Biomasse dokumentiert Viessmann mit dem Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU). Zur Unterzeichnung des Vertrages war NABU-Präsident Olaf Tschimpke gestern nach Allendorf gekommen.

„Klimaschutz ist eine Menschheitsaufgabe", betonte Tschimpke. „Die nächsten zwei Jahrzehnte sind ziemlich entscheidend." Tschimpke verwies darauf, dass er 420 000 NABU-Mitglieder vertritt. Bei der Nutzung von Biomasse müss-ten Effizienz und Naturverträglichkeit noch deutlich erhöht werden, „ohne die Fehler zu wiederholen, die wir in der Landwirtschaft gemacht haben", sagte der Präsident. Der NABU will Viessmann im Umwelt- und Nachhaltigkeitsengagement unterstützen und auch gemeinsame Dialogveranstaltungen organisieren.

Nicht ohne fossile Energie

Ohne fossile Energien werde man auch in 40 Jahren nicht auskommen, erklärte Tschimpke. „Aber derzeit verbrauchen wir, was über Jahrmillionen gewachsen ist." Dies zu ändern, sei auch eine große Chance für ein Unternehmen der Hochtechnologie wie Viessmann. „Ich glaube, wir sind darauf bestens vorbereitet", sagte Viessmann.


 

Bericht: HNA,  28.11.2007