NABU-Veranstaltungen
auf dem
Kellerwaldsteig
 

Wandern im unberührten Wiesental

WLZ, 08.05.2007

BAD WILDUNGEN / EDERTAL (r). Die geführten Wanderungen auf dem Kellerwaldsteig erfreuen sich großer Beliebtheit. Immer wieder erreichten den Naturschutzbund (NABU) und den Naturpark Anfragen, wann endlich die diesjährigen Wanderungen auf der Südroute rund um den Hohen Keller beginnen. Bei den sieben Wanderungen auf der Nordroute rund um den Edersee und durch den Nationalpark zählten die Veranstalter im vergangenem Jahr durchschnittlich 41 Teilnehmer.

 

Die Wanderer erfuhren Wissens-
wertes über Heidschnucken
 (Foto: pr)

Vor wenigen Tagen war es so weit. Herrliches Wetter lockte 72 Wander- und Naturfreunde. Der Kellerwaldbus startete pünktlich um 9 Uhr vom Breiten Hagen aus zu Bad Wildungens kleinstem Stadtteil. Von Hüddingen aus führte die Strecke durch ein idyllisches Wiesental hoch zum Dülfershof. Wanderführer Wolfgang Lübcke (Edertal) verband heimatkundliche Erläuterungen mit Interessantem aus der Frühjahrsnatur. So erfuhren die Teilnehmer zum Beispiel, dass Dülfershof ein neuzeitlicher Name ist. Hier stand einst das Dorf Dilbershausen mit 13 Gehöften und einer Marienkirche. Es wurde im 14. Jahrhundert durch eine Fehde zerstört. Eine Hofkäserei hat die kleine Siedlung mit zwei Bauernhöfen in den letzten Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel gemacht.

Nächstes Ziel war das Sasselbachtal, wo man mit dem nötigen Glück den seltenen Schwarzstorch bei der Nahrungssuche beobachten kann. Über den Struthrück führte der Weg zur Struthmühle bei Frankenau. Hier erwartete die Wanderer bereits Schäfer Georg Schutte. Für einen Teil seiner Heidschnucken-Herde hatte er einen kleinen Pferch für Muttertiere mit ihren neugeborenen Lämmern errichtet und sogar einen Info-Stand aufgebaut. Wolfgang Lübcke interviewte den Schäfer mit vielen Fragen: Warum hat sich Schutte als Diplombiologe der Schäferei verschrieben? Warum gerade Heidschnucken? Welchen Beitrag leistet die Herde zur Landschaftspflege im Kellerwald? Wie sieht der Alltag eines Schäfers aus? Wie funktioniert die Direktvermarktung der Delikatesse Heidschnuckenfleisch? Noch während die Wanderer ihre Frühstückspause machten, war Schutte von vielen Fragestellern umringt. Angeregt wurde eine eigene Veranstaltung „Ein Tag mit dem Schäfer“. Von der Struthmühle ging es weiter durch das Wesebachtal zum Wanderziel Löhlbach.

Die zweite Etappe führt am 13. Mai von Löhlbach aus durch den Königsgrund nach Haina und von dort auf dem Tischbein-Wanderweg nach Battenhausen.

WLZ, 08.05.2007