Wertvolle Biotope in Lichtenfels vorgestellt

Mitglieder des NABU-Kreisverbands
auf Exkursionstour

 

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Pressebericht und Fotoserie

   WLZ, 27.06.2007

Lichtenfels-Goddelsheim (gk). Genau 25 Teilnehmer aus den 19 Ortsgruppen des Naturschutzbundes hatten sich zu einer vierstündigen Exkursion in Goddelsheim eingefunden, zu der die NABU-Gruppe Lichtenfels eingeladen hatte.

Insgesamt betreut die 1984 gegründete NABU-Gruppe Lichtenfels unter anderem etwa 15 Hektar Wiesen- und Weideflächen, die extensiv bewirtschaftet werden, sieben Trockenhänge auf zweieinhalb Hektar, 16 größere und kleinere Laichgewässer für Amphibien, einen Fledermausstollen (Sachsenberg) und zahlreiche Feldgehölze. Etwa 20 Heckenstreifen und 200 Obstbäume wurden neu gepflanzt.

Bei der Exkursion stellten die Naturschützer den Teilnehmern zahlreiche Naturschutz- und Artenschutzprojekte der vergangenen Jahre sowie einige schützenswerte Biotope in Lichtenfels vor. Sie sind für den Naturhaushalt von großer Bedeutung, da sie für viele Tier- und Pflanzenarten in der intensiv genutzten Feldflur die einzigen Lebensräume darstellen.

Das bereits vor fast 20 Jahren ausgewiesene Naturdenkmal in der Nähe des Waldsportplatzes „Langer Driesch“ stand am Beginn der Besichtigungstour. Es ist heute ein wichtiges Laichgewässer für die heimischen Frösche und Molche und Lebensraum der gefährdeten Kreuz- und Geburtshelferkröten.

Angenehm überrascht waren die Exkursionsteilnehmer von der Blütenpracht der Trockenrasenflächen zwischen Seebolds- und Fuchsmühle, die nach den Regenfällen der vergangenen Wochen wieder zu neuem Leben „erwacht“ sind. Große Bestände der Heidenelke schmückten den trockenen Hang und lockten mit zahlreichen anderen Blütenpflanzen auch viele Schmetterlinge an.

Weitere Biotope wurden im Aartal, auf dem „Böhlen“ und am Ensenberg besichtigt. Wenig Verständnis gab es für die Umwandlung eines Trockenhanges in einen Wildacker in der Nähe einer NABU-Fläche im Aartal.


 

Eine für die meisten Gäste ungewohnte, wunderschöne Aussicht bot sich vom fast 500 Meter hohen „Böhlen“ nördlich von Goddelsheim, dessen Flächen der Naturschutzbund ebenfalls seit vielen Jahren pflegt. Bei guter Fernsicht reichte der Blick bis zu den Bergen des Kellerwaldes mit der neuen Quernst-Kirche, dem Wüstegarten-Turm und den Höhen des oberen Ederberglandes.

Auf dem „Böhlen“ stellten die Fachleute notwendige Pflegemaßnahmen wie die Durchführung der Beweidung oder den Rückschnitt von Schwarzdorn und Zitterpappeln auf einem Orchideenstandort vor. Den Abschluss bildete ein gemütliches Beisammensein im Goddelsheimer Dorfmuseum. In der neuen Museumsscheune hatte die Lichtenfelser NABU-Gruppe mit einer kleinen Ausstellung einige Aktivitäten und Arbeitseinsätze der letzten 20 Jahre dokumentiert.


Exkursionsteilnehmer auf einem wertvollen Trockenrasen in der Nähe des Ensenberges.       (Foto: gk)

Infos über die Gruppe geben Gerhard Kuhnhenne, Tel. 05636 1001, und Wilhelm Knipp, Tel. 05636 993542.

   

Aufstieg zu den Trockenrasenflächen zwischen Seebolds- und Fuchsmühle

 

Trockenrasenflächen zwischen Seebolds- und Fuchsmühle

 

Trockenrasenflächen zwischen Seebolds- und Fuchsmühle

 

Gerhard Kuhnhenne führte die Exkursionsteilnehmer zu den Besonderheiten rund um Goddelsheim

 

Heidenelke (Dianthus deltoides) auf Trockenrasenflächen zwischen Seebolds- und Fuchsmühle

 

Trockenrasenflächen zwischen Seebolds- und Fuchsmühle

 

Laichgewässer nahe dem Waldsportplatz "Langer Driesch"

 

Molch im Laichgewässer nahe dem Waldsportplatz "Langer Driesch"

 

 

Auch der NABU Lichtenfels hat eine "Almwiese"!

 

Panoramablick auf dem Böhlen zwischen Goddelsheim und Goldhausen

 

Orchideen-Steinbruch im Ensenberg

 

Orchidee im Ensenberg - Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)

 

Auf dem Heimweg

 

Zum Abschluss des gelungenen Nachmittags:
Verpflegung und Informationsaustausch im Goddelsheimer Dorfmuseum

 

Vielen Dank an den NABU Lichtenfels für den interessanten Nachmittag!