Rhoder NABU-Vorsitzender Manfred Burth
bekommt bronzene Plakette des Umweltministeriums


Zäh und fachkundig für Naturschutz aktiv

WLZ, 21.11.2007

DIEMELSTADT - RHODEN (-ah-). Mit der bronzenen Plakette des hessischen Ministeriums für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz wurde der frühere Rhoder Revierförster Manfred Burth (73) gestern für sein langjähriges Engagement im Naturschutz durch Minister Wilhelm Dietzel ausgezeichnet.

 

Manfred Burth (links) wurde für sein langjähriges Engagement
im Naturschutz durch Staatsminister Wilhelm Dietzel mit der
Bronzeplakette seines Ministeriums ausgezeichnet.(Foto: -ah-)

Der aus der Nähe von Fulda stammende Forstamtsrat i. R. habe viele Menschen für die Natur und ihren Schutz begeistert, würdigte Dietzel den Einsatz für den Erhalt von Totholz für Höhlenbrüter, bei der Pflanzung seltener Wald- und Obstgehölze und beim Schutz der Tierwelt. Schwarzspecht, Kauz, Bilchen (Nagetierart), Fledermäuse und Waldameisen seien wieder heimisch geworden oder hätten einen sichereren Lebensraum bekommen.

Als engagierter, kompetenter und freundlicher Experte für den Naturschutz habe sich Burth in der Forstwirtschaft erwiesen und dabei im Wald und (sinnbildlich) in den Köpfen der Menschen Spuren hinterlassen.

Neben seiner Tätigkeit – seit 1962 in Rhoden – als Revierförster und Arbeitslehrer im ehemaligen Versuchs- und Forstlehrbetrieb, bei der er auch für den Pflanzgarten zuständig war, hat Burth den Waldlehrpafd und -spielplatz geschaffen.

Die von ihm gegründete Ortsgruppe im Naturschutzbund führt Burth seit Jahrzehnten. Als Kursleiter bei der Kreisvolkshochschule setzt er sich für den Erhalt der heimischen Obstbäume ein.

Bei Wanderungen machte er bisher viele Menschen mit Tier- und Pflanzenwelt vertraut. Sein Rat war gefragt bei der Flurbereinigung, sein Wissen stellt er in der örtlichen Agenda-21-Gruppe zur Verfügung. Die Sicherung der Kirchenruine Altrhoden und der „Grüne Markt“ gehen auf die Initiative des auch im Verkehrs- und Verschönerungsverein aktiven Forstmanns zurück. In der katholischen Gemeinde Arolsen hat Burth Wallfahrten organisiert. Für die Unterstützung wurde ausdrücklich auch die Ehefrau Barbara Burth gelobt.

Dietzel selbst hat Burth, wie Letzterer gestern verriet, davon überzeugen können, zum Schutz des Bachufers auf seinem landwirtschaftlichen Grundstück Erlen anzupflanzen.

„Seit 30 Jahren steht der Name Burth für Naturschutz“, fasste der stellvertretende NABU-Vorsitzende von Waldeck-Frankenberg, Volker Nagel, die Verdienste Burths zusammen. Sein ehemaliger Lehrer auf dem Lehrbetrieb Rhoden ist beim NABU Referent für Waldfragen und setzt sich für die Ausweisung von Schutzflächen ein.

Durch seine Arbeit habe Burth das Bewusstsein für die Natur geschaffen und wachgehalten, sagte Bürgermeister Rolf Emde. Von der Durchforstung des Schlossbergs über den Erhalt der Rhoder Hude und der alten Hutebuchen bis hin zur Pflege verletzter Greifvögel skizzierte der Rathauschef das umfangreiche Engagement Burths, den er als Idealist und Streiter für den Naturschutz und einen für die Stadt wichtigen Berater würdigte.

Eine Brücke zwischen Naturschutz und Jagd habe Burth gebaut, sagte der Vorsitzende der Waldeckischen Jägerschaft, Hartmut Meyer. Nach einem Obstbaum-Lehrgang bei Burth habe er selbst mit Veredelung begonnen.

Im Naturschutzbeirat, als Beauftragter für Vogelschutz und in der Bewertungskommission beim Kreis ist der 1999 mit dem Naturschutzpreis Waldeck-Frankenberg ausgezeichnete Rhoder weiterhin aktiv, ergänzte Sabine Brandes von der unteren Naturschutzbehörde.

Auch in seiner Altersklasse bleibt Burth hartnäckig und zäh am Ball, wie er gestern versprach. Ob es darum geht, eine Dorflinde zu retten, oder er sich Gedanken zu der Frage macht, ob die Forstwirtschaft „einen Bürger- oder einen Konzernwald“ wolle, der Naturschützer stellt auch weiter unbequeme Fragen. Dabei mache es ihm Mut, dass die Bürger in der Region beim Naturschutz mitmachten.

Bericht: WLZ, 21.11.2007