Bemerkenswertes vom Heimzug und der Brutzeit 2007


(zusammengestellt von W. Lübcke)


Weg- und Heimzug der Kraniche sind in diesem Jahr zeitlich kaum noch zu trennen gewesen.

Am 25. Januar wurden mehrere Kranichzüge in Richtung SW beobachtet. Am 26.1. beobachtete Kristin ANDREAS bei Albertshausen die letzten Kraniche, die in südwestl. Richtung flogen. Bereits am 11.2. meldete Rita WILHELMI einen Kranichzug bei Asel-Süd, der sich bereits auf dem Heimzug befand. Am 15.2. teilten fünf Beobachter Kranichzug mit.

Ein Massenzug-Tag war der 3.3. mit allein über 9000 Tieren im Raum Korbach (I, J u. PB).

Die ersten 55 Goldregenpfeifer wurden am 27.2. (+ 500 Kiebitze) auf dem Alten Feld bei Dainrode beobachtet (WL). Weitere Beobachtungen vom Alten Feld: 28.2.: 100 (EC), 2.3.: 6 (+ 600 Kiebitze, BaM), 3.3.: 40 (+ 700 Kiebitze, WL, BaM, MW). Am selben Tag wurden bei Goddelsheim 80 Goldregenpeifer gezählt (I, J u. PB). Am 5.3. waren es bei Goddelsheim 45 und bei Hof Lauterbach (Vöhl) 62 (I, J, SF u. PB).

Die Zahl der Silberreiherbeobachtungen im Kreis Waldeck-Frankenberg hat weiterhin zugenommen. Am 3.5.07 beobachtete C. GAULKE im NSG Krautwiese am Wesebach einen Purpurreiher (muss noch an die AKH) gemeldet werden. Ungewöhnlich ist die Beobachtung eines Nachtreihers, der am 7.6. um 22 Uhr 02 über Mehlen flog (Bastian u. Benedikt MEISE, an AKH gemeldet).

Ein Schwarzhalstaucher (im Brutkleid) hielt sich am 27.5. im NSG Schwimmkaute bei Mehlen auf. (BaM)

Von der Trauerseeschwalbe liegt nur eine Zugbeobachtung vor: 1.6.: 4 (BK) Twistesee-Hauptstau (Winfried BECKER).

Bemerkenswert ist die rel. hohe Zahl 61 nicht brütender Höckerschwäne, die sich noch am 3.6. im NSG Krautwiese am Wesebach aufhielt (BaM).

Spätes Zugdatum des Teichrohrsängers:

11.6.: 1 Ex. singt in Jasmin in Garten, Giflitz (WL)

Ein Gänsegeier wurde am 20.6. bei Frebershausen (außerhalb des Nationalparks) beobachtet. (Horst Knublauch, Hermann Bieber). Es handelte sich um einen Wildvogel (kein Geschüh).

Zeitgleich berichtete die Presse von zahlreichen Gänsegeiern in Belgien, die dorthin wegen Nahrungsmangel in Spanien geflogen sind.

Brutergebnisse:

Kanadagänse brüteten erfolgreich auf einer Teichinsel im Elbrighäuser Grund bei Battenberg (HGS) sowie an den Billinghäuser Teichen (7 juv.) (KSt).

Im unteren Edertal unternahmen drei Graugans-Paare Brutversuche im NSG Krautwiese am Wesebach. Erfolgreich war nur ein P. mit zunächst zwei, dann einem Jungvogel (Männchen:

Höckergans). Auf dem „Polizeiteich zwischen Wega und Mandern hatte ein Graugans-P. vier Junge (CG, WL, BaM. Im NSG Twisteseevorstau erfolgte in diesem Jahr keine Brut. (KSt)

Vom Gänsesäger liegen wieder einige Brutzeitbeobachtungen (Mai/Juni) auf der Eder vor:

5.5.: bei Anraff: 1 (BaM)

24.5.: 1 m bei Mehlen (BaM)

29.5.: bei Bergheim: 1,2 (CG, BaM)

7.6.: bei Mehlen: 1 m (BaM)

15.6.: bei Bergheim: 1,8 (CG)

Zwergtaucher: (bisher vorliegende Angaben):

NSG Schwimmkaute: 2 Bp (BaM)

Neuer Teich bei Mehlen: 1 Bp (BaM)

Krautwiese u.: 1 Bp (WL)

Wegaer Klärteich: 2 Bp (WL, BaM)

Merzhäuser Teiche: 5 Bp (ML)

Rodenbachteich: 1 Bp (ML)

Haubentaucher:

Anlässlich des Drachenbootrennens bei Herzhausen wurde 6 Gelege des Haubentauchers durch Wellenschlag zerstört!

Kormoran:

Im NSG Stausee von Affoldern (langjähriger Schlafplatz):

18.5.: 17 Nester (BaM)

15.6.: 20 Nester, 14 besetzt (mind 3 mit Bruterfolg) (WL)

Graureiher: (bisherige Meldungen):

Neue Kolonie im Stadtgebiet Frankenberg: mind. 5 Bp (GF)

Edersee: 17-18 Bp (SFB, PB)

Diemelsee: 3 + 1 Bp (AG)

Schwarzstorch:

Am 24.6. fing die Feuerwehr Nieder-Werbe einen Schwarzstorch ein, der sich an einem Teich in einem als Abwehr gegen Graureiher gespannten Netz verfangen hatte. Die Schnittwunde am Flügel war bereits von Maden befallen. Der Vogel wurde in die Pflegestation Marsberg-Essentho (NRW) gebracht. Nach Auskunft von Wilfried Limpinsel waren alle zehn Schwarzstörche, die in den vergangenen Jahren dort eingeliefert wurden, auf diese Weise verletzt.

Die beiden Jungvögel eines Brutpaares im Nationalpark sind wahrscheinlich ums Leben gekommen. (MHo)

Wespenbussard:

Thomas JUNKER stuft 2007 als schlechtes Jahr für den Wespenbussard ein.

Rohrweihe:

Am 29.6. beobachtete M. HOFFMANN 1 w Rohrweihe jagend bei Hof „Altefeld“ in der Nähe von Geismar. Erhard CHRISTMANN beobachtete in der Nähe bei Frankenau-Allendorf am 19. und 21.6. jeweils eine Weihe vom Auto aus (vermutlich Rohrweihe). Am 7.7. beobachtete Wilhelm DEPNER ebenfalls auf dem Alten Feld ein stark mauserndes Weibchen. Hat in diesem Bereich eine Brut stattgefunden?

Am 8. und 11.5. hielt sich eine w Rohrweihe auf der Korbacher Hochfläche auf. (JB)

Wanderfalke:

Die drei auch 2006 im Kreis Waldeck-Frankenberg festgestellten Bp waren wiederum mit zweimal drei und einem Jungvogel erfolgreich. (Frank DACH)

Wachtelkönig:

In der Feldgemarkung Rosenthal rief am 10.6. ein Vogel (ML)

Waldschnepfe:

Im Burgwald zw. Rosenthal u. Roda mind. 4 Rev. (ML)

Türkentaube:

2006 waren nur 14 Bruthinweise gemeldet worden. Das genauere Hinschauen im Rahmen der ADEBAR-Kartierung bringt offensichtlich deutlich höhere Zahlen:

MTB 4619 Mengeringhausen:

Kartierungsaktion am 19.5.: 9- 10 Rev. in Berndorf, Twiste u. Mühlhausen

5 Rev. in Altwildungen (CG)

4 Rev. in Affoldern (WM)

4 Rev. in Braunau

3 Rev. in Reinhardshausen (HN)

2 Rev. in Bottendorf (WD)

1 Rev. in Friedrichshausen (WD)

1 Rev. Mehlen-Lieschensruh (BaM)

1 Rev. in Albertshausen (BaM)

1 Rev. in Bergheim (WL)

1 Rev. Netze (BaM)

1 Rev. Diemelsee, Stormbrucher Brücke (AG)

Kuckuck:

Als Verbreitungsschwerpunkt galt bisher das untere Edertal. Bei der ADEBAR-Kartierungsaktion am 19.5. auf 40 qkm im Bereich des MTB 4619 wurden allein 10 rufende Kuckucke registriert.

Waldohreule:

Einzelne Befunde lassen vermuten, dass 2007 wieder ein rel. günstiges Jahr für die Waldohreule gewesen ist:

Waldrand von Rosenthal: mind. 4 Bp (ML)

Waldrand von Roda: 3 Bp (ML)

MTB 4720/1 Waldeck (ADEBAR): 2 Rev. (MR)

Kleinspecht:

Der Einsatz von Klangattrappen in der ADEBAR-Kartierung brachte 2007 eine deutlich höhere Zahl von Kleinspecht-Revieren als 2006. Eine Auswertung steht noch aus.

Z. B. MTB 4720/1: 4 Rev. (MR)

Neuntöter:

Im Jahr 2005 wurden im Bereich des MTB 4820/2 Bad Wildungen 57 Neuntöter-Reviere erfasst. Ein kreisweit herausragender Verbreitungsschwerpunkt ist das Gebiet um Königshagen. Hier fanden sich auf 5 qkm 29 Reviere. (S. Aufsatz von LÜBCKE in VHE 33/2007, Karte S. 78)

Dieser Bereich wurde 2007 kontrolliert. Es wurden 22 Rev. festgestellt. Die Verbreitung hat sich noch stärker auf 3 qkm konzentriert. Das Herauslassen von 2 qkm hätte ein günstigeres Bild für die verbliebene Fläche ergeben, weil auf den 2 qkm nur 2 von 9 Rev. besetzt waren.

Zu kleine Probeflächen ergeben u. a. ein falsches Bild von der Siedlungsdichte des Neuntöters.

Im Rahmen der ADEBAR-Kartierung:

MTB 4720/1 Waldeck: 9 Rev. (MR)

Kesselbachtal zw. Kleinern und Albertshausen: Entlang des Weges (1,7 km): 8 Rev.. Während der Brutzeit wurden an vier Stellen auf einer Gesamtlänge von ca. 80 m die Hecken drastisch zurück geschnitten. Es erfolgte eine Anzeige.

Beutelmeise:

Seit 2005 wieder eine Beobachtung! Am 3.4. sammelt 1 m zw. Mehlen u. Giflitz Nistmaterial

(BaM, Kristin ANDREAS). Spätere Nachsuche blieb erfolglos.

Mehlschwalbe:

Den Rekord an Mehlschwalbennestern bot bereits 2006 Affolden (547 Einwohner). 2007 zählte Walter MEIER ca. 315 Nester. Am Schwalbenhaus (s. VHE 32/2006, S. 76-81) brüteten 62 Paare (64 Kunstnester und zwei Lehmnester).

Gelbspötter:

Ein höchst bemerkenswertes Phänomen waren die häufigen Gelbspötter-Nachweise, während 2006 für den Sammelbericht insgesamt nur 4 Beobachtungen gemeldet wurden.

Im Rahmen der ADEBAR-Kartierungsaktion am 19.5. wurden auf 40 qkm im Bereich des MTB 4619 Mengeringhausen 11 singende Gelbspötter erfasst. Aber das konnte ja noch Zug sein. Sehr interessant sind daher z. B. die Gelbspötter-Reviere in dem Kiesgrubengelände zwischen Mehlen und Giflitz (BaM, CG):

12.5.: 10 sing. Ex. (Rev.?)

23.5.: 17 Rev.

26.5.: 17 Rev.

27.5.: 17 Rev.

26.6.. 18 Rev.

01.7.: 18 Rev.

Es zeigt sich, dass die frühere Handhabung, erst nach dem 15.6. bzw. 10. 6. (VHE 32) von Brutrevieren auszugehen, nicht sinnvoll ist. Im Rahmen der ADEBAR-Kartierung wird der 21.5. als Stichtag angenommen.

Amsel:

Eine Bodenbrut wurde in Frankenau-Allendorf gefunden. Die Brut war jedoch nicht erfolgreich. (EC).

Braunkehlchen:

Zwei Feststellungen zeigen, dass es sich lohnt, auch dort auf Braunkehlchen zu achten, wo schon länger keine Bruten mehr festgestellt wurden:

1 Bp bei Roda (ML)

1 Bp zw. Mehlen u. Kleinern (flügger Jungvogel) (BaM)

Nachtigall:

Die Kartierung im Bereich der unteren Eder wurde noch nicht ausgewertet. Das Ergebnis dürfte aber in der Größenordnung des Vorjahres (89 Rev.) liegen.

Gartenrotschwanz:

Bad Wildungen: 5 Rev. (mit je 1 Rev. in Reitzenhagen u. Reinhardshausen) (BH, HN, Werner

FRIEDRICH)

Rosenthal: 4 - 5 Rev. (ML)

Baumpieper:

2006 wurden immerhin 30 Rev. gemeldet. 2007 wurde dieses Ergebnis bei Weitem übertroffen (Meldungen noch unvollständig!). Der Baumpieper profitiert von den Windwurfflächen.

Nationalpark, 20 Rev. (RLö + MHo) (von der Quernst meldete HN 5 Rev.)

Bei Bergfreiheit: 3 Rev. (RLö)

Bei Dodenhausen: 4 Rev. (RLö)

Bei Haina: 2 Rev. (RLö)

Bei Altenhaina: 9 Rev. (MHo)

Bei Frankenau: 6 Rev. (MHo)

Bei Frebershausen: 5 Rev. (MHo)

Beim Dülfershof: 2 Rev. (MHo)

Bei Lehnhausen: 1 Rev. (MHo)

Bei Löhlbach: 1 Rev. (MHo)

Bei Louisendorf: 1 Rev. (MHo)

Burgwald, an der Nemphe: 3 Rev. (MHo)

Eisenberg bei Heringhausen: 3 Rev. (HN)

Nördl. Willersdorf: 3 Rev. (WD)

Nahe Dichterkopf bei Somplar: 1 Rev. (WD)

Nationalpark, Rabenstein: 1 Rev. (BaM)

Bei Wega: 1 Rev. (WL, HN)

Goldbachtal bei Gellershausen: 1 Rev. (HN)

Nördl. Münden, Windwurffläche: 4 Rev. (CG, BaM, SFB, PB)

MTB 4720/1: 4 Rev. (MR)

Mind. 75 Rev.!

Wiesenpieper:

4 Bp. Pöhlen bei Adorf (AG) (hier 2006 keine Bp gemeldet.

Berghänfling:

Aus dem März meldet Wilhelm DEPNER 6 Beobachtungen von Berghänflingen im Industriegebiet von Bottendorf. Die Vögel waren stets mit Bluthänflingen vergesellschaftet. Fotos liegen vor. Die Beobachtungen werden noch von der AKH geprüft.

Birkenzeisig:

Diese Vogelart wird vermutlich häufig übersehen. 2006 wurden 16 – 18 Reviere gemeldet. Deshalb ist die Anzahl von 5 Revieren, die nur ein Beobachter 2007 meldete, interessant. Bastian MEISE stellte Reviere in Mehlen, Lieschensruh, bei Bergheim und Giflitz sowie in Reinhardshausen fest.

Rohrammer:

Kiesgrubengebiet zw. Mehlen u. Giflitz (110 ha): 7 Rev. (CG, BaM)


Abkürzungen der Beobachter: s. VHE 33/2007