Bilanz der NABU-Wanderungen
auf dem Kellerwaldsteig 2004

 

 Am Himmelsteich "Totenpfuhl"

WLZ, 15.10.2004

BAD WILDUNGEN/EDERTAL (r). Ein „sehr erfreuliches Echo" hat das Wanderangebot auf der Nordroute des Kellerwaldsteiges in diesem Jahr gefunden, teilen die Veranstalter mit. Von März bis Oktober hatten die Naturschutzbundgruppen Bad Wildungen und Edertal gemeinsam mit dem Naturpark Kellerwald-Edersee dazu eingeladen.
 

Die Wandergruppe an der uralten „Totenpfuhl"-Eiche.

Zu den sieben Wanderungen kamen 315 Teilnehmer, berichtet der Edertaler NABU-Vorsitzende Wolfgang Lübcke. Insbesondere heimische Natur- und Wanderfreunde, aber auch Gäste hätten die Gelegenheit genutzt, den neuen Fernwanderweg kennen zu lernen. Immer wieder seien die Streckenführung abseits der Verkehrswege durch eine abwechslungsreiche Landschaft und die vorbildliche Wegemarkierung gelobt worden.

Lübcke richtete einen besonderen Dank an Förster Harald Wieck, mit dem er gemeinsam die Wanderungen geführt hatte. Wieck habe sich um die Ausgestaltung des als Qualitätswanderweg anerkannten Kellerwaldsteiges verdient gemacht. Es müsse nun darum gehen, mit diesem Gütesiegel verstärkt Wandergruppen anzuziehen.

Die letzte Etappe auf der 72 Kilometer langen Nordroute führte die 35 Teilnehmer von Gellershausen nach Hüddingen. Auf dieser Strecke kam das Anliegen der Veranstalter, Naturerleben mit kulturellen und historischen Aspekten zu verknüpfen, noch einmal deutlich heraus. Zwei Höhepunkte aus naturkundlicher Sicht waren das Naturschutzgebiet „Paradies" bei Gellershausen und der „Totenpfuhl" zwischen Albertshausen und Hüddingen.

Das „Paradies" als einstiger Hutewald für Schweine und Ziegen mit seinem urigen Baumbestand ist ein seltenes Denkmal historischer Waldnutzung.

Den Charakter eines Naturdenkmals hat der „Totenpfuhl", der ein echter Himmelsteich ist, seine Wasserzufuhr also nur dem Niederschlagswasser verdankt. In die Naturdenkmalsliste des Kreises Waldeck-Frankenberg ist aber nur die uralte Eiche am „Totenpfuhl" eingetragen. Bei einer Aktualisierung der Liste sollte das gesamte Naturkleinod unter Schutz gestellt werden, sagt Lübcke.

In Hüddingen statteten die Wanderer der renovierten Kirche, der ältesten im Kirchenkreis der Eder, einen Besuch ab. Der einst letzte Lehrer der Dorfschule, Ulrich Hilmes, erläuterte die Geschichte und die Renovierung des Gotteshauses.

Für 2005 planen NABU und Naturpark acht Etappen auf der 83 Kilometer langen Südroute des Kellerwaldsteiges.
 

Bericht und Bild aus der Waldeckischen Landeszeitung vom 15.10.2004