NABU Bad Wildungen:
Nein zur Gleitschirm-Fluganlage
am Homberg bei Reinhardshausen

 

NABU bleibt beim Nein

HNA, 24.11.04

BAD WILDUNGEN. Der Naturschutzbund Bad Wildungen hat seine Bedenken gegen ein Gleitschirm-Fluggelände am Homberg in Reinhardshausen erneuert. Er appellierte an alle Entscheidungsträger, auf diesen „unverantwortlichen Eingriff" zu verzichten.

200 Meter lange Schneise

Seit sechs Jahren bietet die ASF-Flugschule mit Sitz in Mandern Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Ein Fluggelände befindet sich am Hahnberg in Reinhardshausen. Da dort aber überwiegend Nordwind weht, ist die Anlage laut ASF-Geschäftsführer Karl-Heinz Paul nur an wenigen Tagen im Jahr nutzbar. Die Flugschule hat deswegen einen Bauantrag für eine weitere Startanlage am Homberg in südlicher Richtung mit Landeplatz in der Kurparkverbindung oberhalb der Wicker-Klinik gestellt. Dazu müsste eine 200 Meter lange und 35 Meter breite Schneise in den Wald geschlagen werden. Das Verfahren läuft zur Zeit. „Wir sind, dabei, Auflagen der Naturschutzbehörde abzuarbeiten", so Paul.

Der Naturschutzbund lehnt das Projekt dagegen weiterhin ab. „Es passt nicht zum Leitbild des Naturparks. Es steht im krassen Widerspruch zu einem umweltverträglichen Tourismus und zum Schwerpunkt Kur und Natur in Bad Wildungen", erklärte Geschäftsführerin Christel Rettert. Der Homberg sei ein beliebter Erholungsraum für die Kurgäste, und der Landeplatz unterhalb der Gaststätte Reinhardshöhe würde den Wert des Kurparks in diesem Bereich nachhaltig schädigen.

Der NABU befürchtet; dass eine Schneise am windexponierten Südhang eine erhebliche Gefahr für angrenzende Bäume darstellt. Gegen eine Rodung sprechen laut NABU zudem gleich drei gewichtige Gründe: die Landschaftspflege, der Naturschutz und die Erholung der Bevölkerung.

Wichtiger naturschutzfachlicher Aspekt sei das Vogelschutzgebiet. Der Eingriff erfordere eine Umweltverträglichkeitsstudie, die die Auswirkungen auf die Vogelwelt untersuche. So könnten zum Beispiel Gleitschirmflieger den Brutplatz des seltenen Schwarzstorches gefährden. Und schließlich sorgt sich der NABU auch um die Sicherheit und fragt, wer etwa die Verantwortung übernimmt, wenn durch den Flugbetrieb ein Unfall auf der stark befahrenen Straße verursacht wird. Die ASF-Flugschule ist, wie Paul gestern mitteilte, gern bereit, gegenüber dem NABU ihre Pläne zu erläutern und zu den Bedenken Stellung zu nehmen. (SCH)

Bericht aus der HNA vom 24.11.04